Handball

Achtungserfolg trotz Handicap

Wie es sich anfühlt, bei der HSG Handball Lemgo II zu verlieren, bekam vor exakt zwei Wochen Meisterschaftsfavorit HSG Tarp/Wanderup zu spüren. Wie es besser gemacht wird, zeigten die Handballer des TSV Altenholz am Sonnabend eindrucksvoll. Mit 35:28 (15:14) siegten die „Wölfe“ bei den bis dahin zuhause ungeschlagenen Ostwestfalen – trotz erheblicher personeller Probleme. Nach den Ausfällen von Max Jacobi und Sebastian Opderbeck traf die Meldung von Uwe Kalskis Karriereende die Altenholzer ins Mark. „Aber die Mannschaft hat eine Trotzreaktion gezeigt und die Ausfälle sehr gut verkraftet“, sagte TSVA-Trainer Klaus-Dieter Petersen nach dem dritten Sieg im fünften Saisonspiel.

Vor allem der ansonsten eher defensivstarke Christian Drecke (6 Tore) wuchs in Lemgo über sich hinaus, während Max Lipp trotz getaptem Finger an der Wurfhand (Bruch) mit acht Treffern von der schwachen HSG-Deckung kaum zu stoppen war.

In der Volker-Zerbe-Halle erwischten die „Wölfe“ einen Start nach Maß und zogen nach acht Minuten auf 6:2 davon. In der Folge fanden die Gastgeber besser ins Spiel und verkürzten nach 16 Minuten auf 7:8. Doch mehr als der Ausgleich (10:10, 21.) gelang den Lemgoer Youngsters nicht, zur Pause führten die Altenholzer nach einem Treffer von Mathis Wegner knapp mit 15:14.

Umkämpft blieb es nach dem Seitenwechsel bis zur 38. Minute (20:21). Dann zwangen aber vier Treffer der Gäste in Serie HSG-Coach Nils Pfannenschmidt beim 20:25 (42.) zur Auszeit – mit mäßigem Erfolg: Beim 25:28 (50.) hatten die Gastgeber den Rückstand auf drei Tore verkürzt und schnupperten wieder am Punktgewinn. Doch wie mental gefestigt die junge Altenholzer Mannschaft schon ist, stellte sie in der Schlussphase unter Beweis. Vor allem Spielmacher Wegner trumpfte jetzt groß auf und erzielte vier seiner sechs Tore in den letzten zwölf Minuten. Ein 5:0-Lauf der „Wölfe“ bis zur 57. Minute (25:33) stelle die Weichen auf Sieg, da half Lemgo auch ein siebter Feldspieler nichts mehr. Am Ende feierten die Gäste einen deutlichen 33:25-Erfolg und den Sprung auf den sechsten Tabellenplatz.

Am kommenden Sonnabend trifft der TSV Altenholz auf die Reserve der Füchse Berlin. Während sich die Fans in der Edgar-Meschkat-Halle auf Neuzugang Finn Röder (THW Kiel II) freuen können, wird Kalski fehlen. Petersen: „Ich akzeptiere Uwes Entscheidung, sie zeigt seine tolle Persönlichkeit. Mit Finn (20 Jahre, 1,93 Meter, Rückraum links) wird uns ein junger Spieler ergänzen, der körperlich stark und gut im Eins gegen Eins ist.“ (Quelle:shz-online)

TSV Altenholz: Weber (1.-45.), Hossner (ab 46.) – Lipp (8), Stürze (5/1), Calvert (2), Drecke (6), Schwarz, Dahmke (3), Köpke (1), Wegner (6/2), Ranke (1), Starke (3).

 

Altenholzer Wölfe beweisen starken Charakter

Der TSV Altenholz hat sich in eindrucksvoller Manier an die Spitzengruppe der Dritten Handball-Bundesliga herangespielt. Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge trotzten die „Wölfe“ von Klaus-Dieter Petersen den eigenen Personalsorgen, fügten der Bundesliga-Reserve von der HSG Lemgo II mit 35:28 (15:14) die erste Saisonniederlage in heimischer Halle zu und kletterten auf den sechsten Tabellenrang. Ausgerechnet der durch die Ausfälle von Sebastian Opderbeck und Uwe Kalski geschwächte TSV-Rückraum entwickelte sich in Lemgo neben einem starken Torhüter Nick Weber zum entscheidenden Mannschaftsteil. Mathis Wegner führte geschickt Regie, Max Lipp und Christian Drecke übernahmen Verantwortung und erzielten im Spielverlauf acht (Lipp) bzw. sechs Treffer (Drecke), und auch Patrick Starke steuerten in seiner bekannten Vehemenz drei Tore zum Erfolg bei. „Das war schon beachtlich, wie die Mannschaft auf die Nachrichten innerhalb der vergangenen Woche reagiert hat. Das zeigt ihren Charakter und wie gefestigt sie ist“, war auch Trainer Petersen von seinem Team beeindruckt.
Von Beginn an zeigten die Altenholzer, dass sie nicht gewillt waren, sich von den langfristigen Ausfällen von Opderbeck und Kalski beeinflussen zu lassen, überzeugten durch varibales Angriffsspiel. Nach dem 1:0 durch Mathis Wegner zogen die „Wölfe“ schnell davon, so dass die Hausherren fast ständig einem Rückstand hinterher hechelten. Mit verschiedenen Abwehrvarianten versuchten sie, den Angriffswirbel der Altenholzer zu bremsen, doch mehr als ein Ausgleich von Zeit zu Zeit war für die Gastgeber nicht drin. In den letzten 20 Minuten war der Altenholzer Express dann nicht mehr aufzuhalten. Und die Lemgoer Bemühungen, mit einem siebten Feldspieler das eigene Torekonto aufstocken zu wollen, erwiesen sich letztlich als Verzweiflungstat, die den verdienten TSVA-Erfolg nicht verhindern konnte. (Kieler Nachrichten ra)

TSVA: Weber (1. bis 45. Minute), Hossner (46. bis 60.) – Lipp (8), Stürze (5/1), Clavert (2), Drecke (6). Schwarz, Dahmke (3), Köpcke (1), Wegner (6/2), Ranke (1), Starke (3).

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